Willingen (Upland), Februar 2023 – Wofür benötigt man eigentlich Trockeneis? Trockeneis kommt in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten zum Einsatz. Mit seiner Temperatur von -78,5°C dient es z.B. als Kühlmittel in der Medizin und Lebensmittelindustrie, zur professionellen Reinigung, wird bei industriellen Verfahren und sogar für Bühnennebel-Effekte genutzt. Zur Herstellung wird flüssige Kohlensäure (CO²) unter atmosphärischem Druck entspannt. Bei diesem physikalischen Vorgang entsteht Trockeneisschnee, der je nach beabsichtigter Anwendung in die benötigte Form gepresst werden kann.
Das Unternehmen Cleangas in Willingen beliefert vom Upland aus Firmen in Deutschland und ganz Europa. Neben der Produktion und dem Vertrieb von Trockeneis, liegt der Schwerpunkt in der Verarbeitung von Kohlensäure (LCO2). Das Unternehmen wurde 1991 vom geschäftsführenden Gesellschafter Thomas ten Eicken gegründet. Ende 2018 erfolgte die Namensänderung von Cleanas auf Cleangas. Unter dem Dach der Cleangas Gruppe konnten sich in den vergangen 30 Jahren einzelne Unternehmen mit besonderer Ausrichtung entwickeln, die mehr als 10.000 Dauerkunden in Deutschland und Europa betreuen. Großen Wert legt der Firmengründer auf Nachhaltigkeit und Innovationen. Auch Servicenähe und das vertrauensvolle und partnerschaftliche Verhältnis zu Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden ist der Familie ten Eicken wichtig. Aktuell ist das Unternehmen an vier Standorten vertreten.
Im Zuge der Unternehmensnachfolge wurden die Gesellschaftsanteile auf Thomas ten Eicken und seine beiden Söhne Philipp und Niklas übertragen. Offiziell hat Thomas ten Eicken noch die alleinige Geschäftsführung inne. Der ältere Sohn Philipp ist jedoch seit mehreren Jahren mit im Unternehmen tätig, sodass Vater und Sohn Hand in Hand in unterschiedlichen Kompetenzbereichen zusammenarbeiten.
Der Junior sieht die gemeinsame Zusammenarbeit sehr positiv, auch wenn es sicherlich mal herausfordernde Momente gibt: „Uns trennen 35 Jahre, was selbstverständlich auch unterschiedliche Herangehensweisen mit sich bringt. Dennoch schauen wir immer, dass wir gemeinsam eine Lösung finden. Der Prozess der Geschäftsübergabe ist eine langwierige Prozedur, die über Jahre hinweg immer mehr Übertragungen der Kompetenzen mit sich zieht.“
Eine große Rolle im Unternehmen spielt das Thema Nachhaltigkeit. Philipp ten Eicken: „Nachhaltigkeit ist fest in unserer unternehmerischen Kultur verankert. Um Arbeitsabläufe so klimaschonend wie möglich zu gestalten, ist ein effizientes und sicheres Umwelt-Management Teil unserer nachhaltigen Strategie. Getreu dem Motto „Ressourcen schonen, Umwelt schützen“ arbeiten wir kontinuierlich daran, unseren CO²-Fußabdruck zu minimieren. Angefangen von der Beschaffung der Rohstoffe über die Verarbeitung bis hin zur Distribution unserer Produkte gehen wir den ökologischen Weg. Zum Beispiel zur Herstellung unserer Produkte verwenden wir ausschließlich Kohlensäure aus einer nahegelegenen natürlichen Quelle. Die komplette Fertigung der PE-Mehrweg-Trockeneisboxen erfolgt bei uns am Standort. Unser Trockeneis produzieren wir auf modernsten Trockeneis-Produktionsmaschinen mit geringstem Umwandlungsfaktor und Stromverbrauch. Wir befüllen SodaMagic-Zylinder, Kältemittel- und Kohlensäureflaschen grammgenau auf geeichten Füllanlagen ohne nennenswerte Ablassmengen. Strom ist natürlich ein Riesenthema, doch durch unsere eigene Photovoltaik-Anlage produzieren wir im Jahr 20% – 25% mehr Energie, als wir tatsächlich selbst benötigen. Zum Versand unserer Soda Magic Zylinder verwenden wir ausschließlich Mehrweg-Verpackungen und keine Kartonagen. Als einziger Versender überhaupt, bieten wir Trockeneispaketware in Mehrwegboxen an. Unser Versandpartner versendet komplett klimaneutral und alle eigenen LKW‘s erfüllen die aktuelle EURO 6 Norm. Unsere wenigen Thermo-Einwegverpackungen für Privatverbraucher melden wir an die LUCID – der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister - und beteiligen uns entgeltlich am dualen System „Der Grüne Punkt“ mit einer entsprechenden Lizenzierung. Unser Ziel ist es auch hier, die Kreisläufe entsprechend zu schließen – gemeinsam für unsere Umwelt.“
Investment im Gewerbegebiet Willingen-Wakenfeld
Ein ganz aktuelles Projekt ist der Neubau im Gewerbegebiet „Auf dem Wakenfeld“, das zur Gemeinde Willingen gehört. Hier handelt es sich laut Philipp ten Eicken um ein privates Investment.
Fragt man Philipp ten Eicken, wie es zu der Idee der Errichtung eines Gewerbeparks im Bereich Auf dem Wakenfeld gekommen ist, antwortet er: „Wir glauben fest an das weitere Wachstum unserer Region. Insbesondere in der Gemeinde Upland erhalten wir durch die vielen neuen Projekte noch einmal zusätzlichen Schwung. Parallel dazu fehlt es jedoch an neuen Flächen für Handwerker und Dienstleiter, die zur Erstellung und zum Unterhalt dieser veränderten Struktur notwendig sind. Gerade kleinere Einheiten, die gewerblich ausgerichtet sind, werden benötigt. Daher lag es auf der Hand, unser ungenutztes Grundstück für ein solches Projekt auszubauen.“
Was genau steckt hinter diesem Konzept? Thomas ten Eicken: „Ziel ist es, regionalen Betrieben eine Perspektive zur Entwicklung zu geben. Wir sprechen da ein wenig aus eigenen Erfahrungen. Gerade kleinere Betriebe, Gründer oder Nachfolgeregelungen benötigen Flächen, um zu arbeiten und sich entwickeln zu können. Dafür bieten wir die Möglichkeiten. Unabhängig davon, ob es als Dauer- oder als Initiallösung verwendet wird. Mit unserem modularen Konzept bieten sich die Module für alle Branchen an und können, je nach Bedarf, auch erweitert werden. Damit können sich die ansiedelnden Betriebe einerseits entwickeln und wir haben bei möglichen Wechseln keine Probleme in der Zweitvermarktung.“
Informationen:CLEANGAS Verwaltungs GmbH, Zur Hoppecke 22 - 26 D-34508 Willingen Telefon: 05632 - 96 97-0 E-Mail: info@cleangas.com, www.cleangas.com.